Aktuell tummeln sich bereits viele Jungtiere in den Ställen der Kaninchenzüchter. Dies ist für den Züchter wie auch für die Muttertiere eine intensive Zeit. Mit der entsprechenden Fütterung kann der Züchter die säugenden Zibbe wirkungsvoll unterstützen. Trotzdem sollte die Milchleistung einer Zibbe als wichtiges Selektionskriterium bei der Auswahl der Zuchttiere beachtet werden.
Selbstverständlich hat jeder Züchter seine eigenen Geheimrezepte bei der Fütterung. Einige Tipps und Tricks werden in diesem Bericht näher vorgestellt.
Es gibt verschiedene Pflanzen, welche die Milchproduktion bei der Zibbe anregen und ergänzend zum Kraftfutter verabreicht werden können. Beispiele dafür sind Fenchel sowie Fenchelsamen, Löwenzahn, Brennnesseln oder Dill. Grundsätzlich steigt der Futter- und Wasserbedarf der Muttertiere während der Trage- und Säugezeit. Es bietet sich an, die Futterration aufzuteilen und das Kraftfutter zweimal am Tag zu verabreichen.
Sobald die Jungtiere beginnen das Nest zu verlassen, ist es für die Zibbe nicht immer möglich in Ruhe zu fressen, da die Jungtiere versuchen an die Zitzen zu gelangen. Dies ist meistens jedoch nur eine kurze Phase und hört anschliessend ganz auf.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit das Muttertier stressfrei fressen kann. In der Regel verfügen Zibben mit Jungtieren über mehrere Boxen. Das Futter kann in der Box bereitgestellt werden, in der sich nicht das Nest befindet. Das Futter für die Jungtiere befindet sich dann in der Box mit dem Nest. Andernfalls können die Boxen für eine kurze, begrenzte Dauer voneinander abgetrennt werden, bis das Muttertier gefressen hat. Anschliessend wird der Durchgang zwischen den Boxen wieder geöffnet.
Sobald die Jungtiere mit ca. 3 Wochen erste Erkundungen unternehmen, sollte ihnen Wasser und Heu zur freien Verfügung stehen. Das Kraftfutter kann ebenfalls angeboten werden, jedoch nur in geringen Mengen. Die Menge wird entsprechend dem Wachstum der Jungtiere immer weiter gesteigert. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Futter immer vollständig aufgefressen wird. Bleibt es liegen, war die Futterration zu gross und muss gesenkt werden. Damit alle Jungtiere Zugang zum Futter haben, sollte auf genügend Futterplätze geachtet werden.
Zusätzlich kann den Jungtieren in Massen auch Grünfutter (z.B. Spitzwegerich, Hasel, Buche, etc.) gereicht werden. Der Verdauungstrakt der Kleinen darf nicht überfordert werden, daher sollte auch die Grünfutterration langsam gesteigert werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Jungtiere an Durchfall leiden.
Damit alle Kaninchen gesund bleiben, legt die Stallhygiene den Grundstein. Regelmässiges Ausmisten der Ställe sowie saubere Futtergeschirre sind ein Muss. Vor allem in den warmen Monaten können sich in Kotschubladen schnell Krankheitserreger bilden und vermehren. Bei Zibben mit grossen Würfen muss der Stall daher teilweise öfters ausgemistet werden.