Kaninchenhaltung

Auf dieser Seite werden die wichtigsten Fragen rund um die Kaninchenhaltung und Rassekaninchenzucht beantwortet. Zu jeder Frage könnte beinahe ein Buch geschrieben werden. Falls Ihre Frage hier nicht beantwortet wird, finden Sie unten eine Kontaktadresse, bei der Sie sich melden können.

Auf dieser Seite werden die wichtigsten Fragen rund um die Kaninchenhaltung und Rassekaninchenzucht beantwortet. Zu jeder Frage könnte beinahe ein Buch geschrieben werden. Falls Ihre Frage hier nicht beantwortet wird, finden Sie unten eine Kontaktadresse, bei der Sie sich melden können.

Jede Rasse benötigt eine den Tierschutznormen entsprechende Haltung!

Wer in die Kaninchenzucht einsteigen möchte, sollte sich vor dem Beginn informieren, um was für Tiere es sich handelt, die man halten möchte. Hierbei spielt die Grösse, wir unterscheiden zwischen Gross-, Mittel-, Klein sowie Zwergrassen eine zentrale Rolle. Die Rassengrösse ist entscheidend für die Boxenmasse, welche mindestens eingehalten werden müssen.

Für weitere Informationen zur Grösse der Boxen, empfehlen wir Euch das „Merkblatt Kaninchen“ von Rassekaninchen Schweiz.


Habe ich genügend Zeit und kann die nötigen Ressourcen aufwenden?

Jedes Hobby braucht Zeit, die Kaninchenzucht ist besonders zeitintensiv.
Je nach Anzahl der Tiere kann das Ausmisten der Boxen schnell einige Stunden in Anspruch nehmen. Es gilt dabei zu beachten, dass die Boxen jede Woche ausgemistet werden sollten. Die Hygiene im Kaninchenstall ist sehr wichtig! Um sich gegenseitig zu unterstützen kann eine Zuchtgemeinschaft oder eine Kleintieranlage hilfreich sein. Dort lernt man schnell Züchterkollegen kennen, die einem neben der Fachkunde auch aushelfen können, wenn man wegen Urlaub oder Krankheit nicht vor Ort sein kann.
Zudem sollte man sicherstellen, dass die Tiere jederzeit genügend Stroh sowie Futter (Wasser und Heu) zur Verfügung haben. Die Tiere müssen mindestens einmal pro Tag gefüttert werden. Im Sommer ist es notwendig oft mehrmals pro Tag in den Stall zu gehen, damit genügend Wasser vorhanden ist. Neben der Fütterung braucht das Präsentations-Training sowie die Pflege der Kaninchen (Krallen schneiden, etc.) einiges an Zeit. Wer seine Kaninchen an Ausstellungen zeigen möchte, muss mit ihnen die Präsentation auf dem Tisch üben. Die Tiere müssen es sich gewöhnt sein, aus der Box genommen und auf den Tisch gebracht zu werden. Dort sollen sie sich ansprechend präsentieren (schön hinstellen). Nicht jedes Tier kann dies von Beginn an, daher ist einiges an Übung notwendig.


Welche Rassen sind für Einsteiger zu empfehlen?

Jede Rasse benötigt viel Zeit und Energie, gerade wenn man mit diesem Hobby beginnt.
Wichtige Punkte die gerade beim Einstieg zu beachten sind:

  • Kenne ich bereits Züchter, oder haben ich Personen in meinem Umfeld die bereits Erfahrungen gesammelt haben?
    So kann ich mir dort die Grundlagen erlernen.
    Für Einsteiger bietet Kleintiere Schweiz auch einige Kurse an.
    -> Züchterkurse
    Da es nicht regelmässige Halterkurse gibt, empfehlen wir die Infoseite: -> Haltung von Kaninchen
  • Ist es eine etwas ruhigere Rasse, welche nicht durch die ganze Stallung hüpft, wie z.B. Marder?
    Eine ruhigere Rasse ist für Einsteiger sehr empfehlenswert, da mit diesen Tieren der physische Umgang (Tragen, etc.) viel einfacher erlernt werden kann.
  • Ist die Rasse spalterbig (z.B. alle Schecken-Rassen), so gibt es keinen „reinen“ Nachwuchs. Das bedeutet, dass in einem Wurf mehrere Tiere auftreten, die nicht meiner gewünschten Rasse angehören! Um genügend Jungtiere der eigenen Rasse zu erhalten, braucht es daher mehr Würfe/ Jungtiere.
  • Es empfiehlt sich die Zucht mit einer geringen Anzahl an Tieren / Rassen zu beginnen. Somit kann man sich besser auf die einzelnen Tiere konzentrieren.
  • Man sollte die Zucht mit einer Rasse beginnen, bei der man sich vorstellen kann, sie mehrere Jahre zu halten. Denn Rassekaninchenzucht braucht Zeit, damit Ergebnisse/ Verbesserungen bei den Tieren sichtbar werden. Es macht keinen Sinn, die Rasse jedes Jahr zu wechseln.

Woher bekommen ich meine Ausgangstiere, um eine eigene Zucht zu beginnen?

Um Tiere zu erhalten, bist du im Blau- und Weisswienerklub genau richtig, wir können dir die dazu notwendigen Kontakte vermitteln. Es ist am Anfang wichtig „gute“ Ausgangstiere zu bekommen, um eine solide Zucht aufbauen zu können. Ein gutes Zuchttier ist oft nicht das Tier mit der höchsten Punktzahl an der Ausstellung. Es empfiehlt sich, mit ein oder zwei Züchtern Kontakt aufzunehmen und bei ihnen Tiere zu kaufen. Sie haben bereits ein grosses Fachwissen und können dich beraten, worauf es bei der Auslese der Zuchttiere ankommt. Meist stellen sich grössere Erfolge am Anfang ein, wenn die Ausgangstiere aus wenigen Zuchten kommen und ein wenig miteinander verwandt sind.

Was muss ich bei der Fütterung beachten?

Kaninchen verfügen über ein spezielles Verdauungssystem. Sie können nicht erbrechen. Damit der Mageninhalt nicht beginnt zu gären, müssen die Tiere ständig fressen. Sobald ein Kaninchen keine Nahrung mehr zu sich nimmt, kann dies lebensbedrohlich werden.
Damit die Verdauung der Kaninchen reibungslos funktioniert, müssen die Tiere viel Rohfasern (Heu) fressen. Dieses muss ständig zur freien Verfügung stehen. Fressen die Kaninchen nur das Kraftfutter und kein Heu, kann die Menge des Kraftfutters etwas reduziert werden, damit die Tiere mehr Heu fressen. Grundsätzlich muss das Kraftfutter immer aufgefressen werden. Wenn man füttert müssen die Tiere sofort ans Futtergeschirr kommen und fressen. Dies ist ein Zeichen, dass die Tiere gesund sind.
Neben Heu, Wasser und Kraftfutter freuen sich die Kaninchen immer über einen Leckerbissen. Hier hat die Natur viel zu bieten: verschiedene Gemüse, Salat, Küchenkräuter, Früchte, Äste, etc. Auch vermeintliches Unkraut wie Winden, Brennesseln oder Brombeeren mögen die Tiere sehr gerne. Hier gilt: Weniger ist mehr. Das Grünfutter muss in Massen gefüttert werden, da es sonst zu Durchfall führen kann. Viele Pflanzen haben zudem eine heilende Wirkung und können bei kranken Tieren eingesetzt werden. Das Buch Kaninchenapotheke von Ursula Glauser bietet hier sehr viele Hinweise.

Die Fütterung ist das Geheimnis von jedem Züchter. Jeder hat seine eigenen Wundermittel, die über Jahre erprobt wurden. Das gilt auch für jeden Neuzüchter, wir jedoch sehr gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Was muss ich bei einer tragenden Zibbe beachten?

Eine tragende Zibbe braucht mehr Futter, da sie nicht nur sich sondern auch die Jungtiere ernähren muss. Während der Tragezeit kann es sein, dass die Zibbe etwas zickig ist. Dies vergeht nach der Geburt jedoch meistens wieder. Die Zibbe braucht zudem eine zusätzliche Box, damit sie genügend Platz für den Nestbau hat. Um das Nest zu bauen, braucht sie viel Einstreu (wirklich grosszügig einstreuen) und eigene Haare. In der Regel wissen die Zibben selbst, was sie bei und nach der Geburt tun sollen. Man sollte sie in dieser Zeit auch in Ruhe lassen. Nach der Geburt kann das Nest kurz kontrolliert (liegen alle Jungtiere im Nest?) werden. Während der Säugezeit können der Mutter verschiedene Futterzusätze verabreicht werden, welche die Milchproduktion anregen, z.B. Löwenzahn, Fenchelsamen, getrocknete Brennesseln, etc.

Was gibt es bei Jungtieren zu beachten?

Die Jungtiere kommen nackt und blind zur Welt. nach ca. 10 Tagen öffnen sie die Augen. In den ersten drei Wochen bleiben die Jungtiere im Nest. In dieser Zeit kann das Nest ab und zu kontrolliert werden (Sind alle Jungtiere am Leben? Sind sie wohlgenährt?) Sobald sie die Augen geöffnet haben, kann etwas Heu aufs Nest gelegt werden, um sie daran zu gewöhnen. Sobald die Tiere ans Futtergeschirr kommen, kann die Futtermenge langsam gesteigert werden. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass das Kraftfutter immer ausgefressen wird.
Nach frühestens acht Wochen können Jungtiere von der Mutter getrennt werden. Dies kann ein heikler Moment sein. Es kommt immer wieder vor, dass Jungtiere zunächst nicht fressen, wenn sie alleine sind. Es kann mit Grünfutter nachgeholfen werden.

Kann ich mehrere Kaninchen zusammenhalten?

In der freien Natur haben die Kaninchen die Möglichkeit sich bei Unstimmigkeiten aus dem Weg zu gehen. In der Gruppenhaltung reicht der Platz dafür oft nicht aus. Es kann daher sein, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen. Am besten funktioniert die Gruppenhaltung mit zwei Tieren, einem Weibchen und einem kastrierten Männchen. Aus den oben genannten Gründen ist die Gruppenhaltung bei der Rassekaninchenzucht eher schwierig.

Haben Sie Fragen?
Unser Präsident und Experte Daniel Bodenmann wird Ihre Fragen jederzeit und sehr gerne beantworten! 
E-Mail:  daniel.bodenmann@flashcable.ch

Tiervermittlungsstellen:
Franz Käser, 5742 Kölliken, Tel. P 062 726 30 07,  G 062 737 03 96
Natel 079 483 08 64  E-Mail: franzkaeser@bluewin.ch

Hubert Bucher, 6038 Gisikon, Tel. P 041 320 99 50
Natel 078 811 11 69  E-Mail: hubi.bucher@bluemail.ch